Schloss Zenoburg

Das Schloss Zenoburg liegt auf dem Gemeindegebiet von Dorf Tirol, etwas nördlich des heutigen Stadtzentrums von Meran am Zenoberg, dem früheren Castrum Majense.
Besuch in historischer Stätte
Und aus genau dieser Gegend stammen die ersten Zeugen der ständigen Besiedelung Merans durch die Römer, welche an der hier angesiedelten Zollstation den Handelsweg der Via Claudia Augusta überwachten, die durch das Passeiertal, über den Jaufenpass bis nach Augsburg führte.

Vor einigen Tagen öffnete der Schlossherr Zeno Breitenberg zum ersten Mal überhaupt die Schlosstore für ein breiteres Publikum, welches gleichwohl staunend und voller Neugier die Burganlage betreten durfte. Hinter den hohen, sonst nicht einsehbaren Mauern befinden sich heute ein Schlossturm mit Wohntrakt, ein weitläufiger Schlossgarten und die Kapelle.
Die gesamte historische Bausubstanz präsentiert sich in einem hervorragenden, sehr gepflegten Zustand. Von den hohen, immer noch wehrhaften Schlossmauern reicht der Blick bis weit in das  Passeiertal, in das nahe Obermais und natürlich auf die darunter liegende Kurstadt.
Das eigentliche Juwel von Schloss Zenoburg aber ist die Kapelle aus der Spätantike. Im Rahmen einer Führung erklärte Dr. Johannes Ortner vom Heimatschutzverein Meran dessen bewegte Geschichte. So ist diese seit dem 5. Jh. fester Bestandteil der befestigten Anlage (Castrum) wechselte dann Laufe der Jahrhunderte ab dem 5.Jh a.d. immer wieder Ihre Herren, so fiel sie abwechselnd immer wieder den Franken und Longobarden im Rahmen Ihrer Feldzüge in die Hände.


Fest steht, dass in der Kapelle von Schloss Zenoburg  gleich zwei Heilige begraben waren: Der heilige Corbinian und der heilige Valentin. Letzterer könnte sogar noch hier unter dem Altarraum bestattet sein, dies wird sich im Laufe der in nächster Zeit geplanten Grabungen herausstellen.
Meinhard II baute die Anlage ab 1285 die Anlage zum Schloss aus, als man sich damals wie heute aber nicht sicher war, ob ein Heiliger hier bestattet ist, wurde kurzerhand eine Reliquie des heiligen Zeno herangeschafft, welche heute noch dem Schloss Ihren Namen verleiht.
Im Jahr 1301 wurde Schloss Tirol bei einem verheerenden Brand zerstört, im Zuge dessen wurden die Geschicke des Landes Tirol für die nächsten 30 Jahre von der Zenoburg aus geleitet, auch Margarete Maultasch verbrachte hier um 1310 Ihre Kindheit.


Aus der dieser Zeit stammen auch die Reliefe am Portal der Kapelle. Während an der linken Seite sog. Bestiaren in den Sandstein gemeisselt wurden, dominiert rechts der Türe die wohl älteste Darstellung des Tiroler Adlers.


Ausserhalb der südlichen Schlossmauer befinden sich 2 Stützmauern aus Stein in, von welche eine noch bestens erhalten ist: Diese trugen eine Plattform aus Holz, von welcher aus man im Falle einer Belagerung mit Seil und Holzfässern Wasser aus der ca. 70 Meter tiefer verlaufenden Passer schöpfen konnte, welche noch heute darunter verläuft.

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